Der Brunnen aus dem Wasser und Wein fliesst

 

 

 

 

 

 

Immer wieder zauberhauft: Die Landschaft Nordspaniens

 

7. Tag, 17. September 2007

ESTELLA - TORRE DEL RIO

30 km

Nach einer erholsamen Nacht machte ich mich kurz nach sieben Uhr auf den Weg. Am Stadtrand bei der Brücke wartete ich eine Weile auf Karl-Heinz und Hartmut. Mir war nämlich, wir hätten gestern etwas von viertel nach sieben bei der Brücke gesagt. Aber jetzt war ich mir nicht mehr so sicher. Vielleicht waren sie noch im Hotel oder schon weg.

Also wanderte ich alleine weiter. Schon bald erreichte ich die Weinkellerei „Bodegas Irache“ die am Pilgerweg einen Brunnen mit zwei Hahnen angelegt hat. Aus dem einen kann man Wasser aus dem anderen Wein trinken.

In Villamajor de Monjardin traf ich Isidor „meinen“ Studenten aus Pamplona wieder. Er fragte mich, ob er mich begleiten dürfe. Er war ein angenehmer Wanderpartner. Wir unterhielten uns auf Französisch, Englisch, Deutsch und Spanisch. Ein richtiges Gehirnjogging für mich. So erreichten wir flugs Arcos wo Isidor auf seine Grossmutter wartete. Es fing ein bisschen zu regnen an, daher blieben viele Pilger hier. Sie wollten nicht nass werden.

Es war erst Mittag und daher ging ich weiter durch die Rebberge, Torre del Rio zu. Die Sonne zeigte sich auch schon bald wieder. Ganze acht Kilometer lang konnte ich nun den Weg für mich alleine geniessen. Am Ziel angelangt, bekam ich problemlos ein Bett in der Herberge. Doch nach mir trudelten immer wieder Pilger ein, sodass schon bald sämtliche Betten belegt waren. Sogar auf der Terrasse, und in der Küche wurden Matratzen verteilt, bis wirklich keine Ecke mehr frei war.

Hier traf ich auf die erste Schweizerin, Therese aus dem Aargau. Sie hatte Knieprobleme und war schon den ganzen Tag hier. Weil es im Dorf kein Restaurant gab, und die Küche hoffnungslos überfüllt war, setzte ich mich mit Therese auf eine Bank bei der Kirche. Bei Brot, Käse, Chorizo und Wein, machten wir es uns gemütlich.