Hier geht es den Hühnern an die Federn

 

Stilleben eines vollen Schlafsaals

 

 

11. Tag, 21. September 2007

CASTILDELGADO – VILLAFRANCA MONTES DE OCA

24 km

An der Bar trank ich ein Cafe con Leche, und ass dazu einer dieser herrlich frischen Brioches. Dann, um halb acht ging es los. Ich traf fast keine anderen Pilger, ausser einem Paar, das ich fast jeden Tag irgendwo sah. Sie hatten sich offenbar auf dem Weg gefunden – er Venezianer, sie Slowenin (im Bus nach St. Jean, war er noch alleine!). Die beiden schlenderten langsam und lässig durch die Gegend, und machten doch meistens ebenso viele Kilometer wie ich.

In Belorado, wo ich in einer Bar einkehrte, luden mich zwei spanische Pilger ein mich an ihren Tisch zu setzen. Solche Gesten sind sehr wertvoll, umso mehr, wenn man alleine unterwegs ist.

Gegen zwei Uhr kam ich in der Herberge an. Kaum hatte ich die Wäsche gewaschen und aufgehängt, fing es an zu regnen. So verbrachte ich die Zeit mit Tagebuchschreiben, Füsse pflegen, in der Bar Tapas essen und Bier trinken.

Am Abend unterhielt ich mich mit Regina und ihrem Mann Fredy, einem pensionierten Onkologen. Sie erzählten mir von ihrer neuen Aufgabe als Spitalclowns. Dies fand ich sehr speziell. Bald gesellte sich eine Gruppe Spanier aus Logroño, Barcelona, und Pamplona zu uns und es ging plötzlich laut zu und her.

Ein Typ aus San Sebastian bestand darauf, dass er kein Spanier, sondern Baske sei. Natürlich meinte er dies nicht ernst. So verbrachte ich einen lustigen Abend mit dieser Truppe.