Warten vor der Herberge in Cizur Menor

Trostlos: Leere Strassen in Pamplona am Montagnachmittag

Gemütlicher Abend mit Hartmut (links) und Karl-Heinz

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4. Tag, 14. September 2007

LARRASOAÑA - CIZUR MENOR

21 km

Diesen Morgen war ich schon um sieben Uhr parat und ging die erste halbe Stunde im halbdunkel. Viele machten sich früh auf die Socken. Zum Glück blieb das Geschnatter von gestern aus.

Nach fast fünf Stunden, bei durchzogenem Wetter, traf ich in Pamplona ein. Beim Warten an einer Ampel kam ich mit einem jungen Pilger ins Gespräch. Er erzählte mir, dass er seine Grossmutter nach Burgos begleiten würde. Angefangen hätten sie in Roncesvalles. Er sei Student und komme hier aus Pamplona. Beim weiterwandern, zeigte er mir das Haus, in dem er wohnt. Und warum übernachtest du nicht hier? Er sei jetzt Pilger meinte er, so würde er zusammen mit seiner Grossmutter in den Herbergen übernachten.

Kurz nach Pamplona erreichte ich Cizur Menor. Vor der noch geschlossenen Herberge warteten schon ein paar Franzosen. Das deutsche Paar, Renate und ihr Mann (Name vergessen) kamen auch daher. Weil ich so früh dran war machte ich mich bereit, um mit dem Bus nach Pamplona zurückzufahren und die Stadt zu besichtigen. Ein Mann aus Deutschland fragte mich, ob er sich mir anschliessen dürfe, er spreche kein Wort Spanisch. Auch Renate und ihr Mann begleiteten uns. In Cizur Menor wurden gerade die Strassen saniert und überall waren Baustellen. Der Bus konnte daher nicht durchs Dorf fahren. Niemand konnte uns sagen, wo die nächste Haltestelle sei. So machten wir uns halt zu Fuss auf den Weg.

In Pamplona ging das Paar eigene Wege und ich war alleine mit meinem Pilgerkollegen. (Name vergessen! Ich muss unbedingt anfangen mir die Namen aufzuschreiben) Dieser Begleiter erwies sich als ziemlich kompliziert und ich hatte schon bald einmal keine Lust mehr durch die Strassen zu laufen. Erstens wurde es sehr kühl, zweitens waren die Läden und auch die Kirchen geschlossen und drittens wollte ich mich nicht länger mit einem so unbeholfenen Mann herumschlagen. Nach langem suchen fanden wir ein Taxi, das uns wieder nach Cizur Menor brachte.

In einer Bar sassen zwei Spanier bei einer Flasche Wein. Sie seien heute den ganzen Weg von Roncesvalles bis hierher gelaufen. Dies sei kein Problem, sie wären immer irgendwo unterwegs und hätten schon alle spanischen Jakobswege, zum Teil schon mehrfach, begangen. Sie kämen übrigens aus la Mancha dem Land des Don Quichote. Am Abend, zum Essen, setzte ich mich zu Karl-Heinz und Hartmut. Sie erzählten, dass sie in der Herberge nur noch zwei letzte Betten im Gemeinschaftsraum, da wo sich auch die Küche befindet, ergattert hatten. Wir verbrachten wiederum einen gemütlichen Abend zusammen und erzählten einander ein bisschen aus unserem Leben.

Als ich im Bett lag, schwante mir nichts Gutes. Ein beleibter Kanadier legte sich in eines der Betten flach ausgestreckt auf den Rücken, und fing sogleich an zu schnarchen. Jetzt konnte ich meine neuen Ohrstöpsel auf ihre Tauglichkeit testen.