VIA LEMOVICENSIS, 2. TEIL 2009
Mittwoch, 22. April. Anreise mit dem Zug nach Saint-Amand-Montrond via Dijon, Never, Bourges. Bern ab 8.30, Ankunft 18.35
Übernachtet hatte ich, wie vor einem Jahr, wieder bei den Soeur Franciscaine in „meinem Bett“! Dieses Mal war ich alleine. Wie mir die Nonne erklärte, hätte sie gestern vier Pilger einquartiert. Also bin ich nicht alleine unterwegs. Die Leute hier in Amand-Montrond sind sehr nett. Ich werde immer wieder freundlich gegrüsst. In der Brasserie Rotondo ass ich einen Salat Boticelli. Mit Muscheln, Crevetten, Thon und Bratkartoffeln. In dieser freundlichen Umgebung mit feinem Essen waren alle Zweifel, die ich heute Morgen noch hegte, wie weggeblasen. Ich knüpfe einfach den Faden von letztem Jahr weiter.
9. Tag, Donnerstag, 23. April
Saint-Amand-Montrond – Le Châtelet
29 km
Ich durchquerte überwiegend Feldwege mit vielen Charolais-Kuhherden. Durchwegs eine sehr schöne Etappe. Ich traf ein Pilgerpaar aus Holland. Schon vierzig Tage seien sie unterwegs durch Regen und Schnee. Auch sie hätten schon viele Pilgerwege gemacht. Einmal, als ich durch einen Wald lief, hörte ich plötzlich ein Rauschen. Es hörte sich an wie das Drehen grosser Windräder. Ein Schwanenpaar flog durch die Waldschneise direkt über meinem Kopf. Wegen des schönen Wetters und der noch ungewohnten Sonne quälten mich am Abend heftige Kopfschmerzen. Im Hotel du Pont Bayard, die Wirtsleute sehr aufmerksam, übernachtete ich. Der Wirt führt eine Statistik der Pilgerzahlen und macht von jedem ein Bild.
Abendessen, Frühstück, Übernachten alles für 25 Euro, sehr zu empfehlen!