Ein interessantes Wolkengebilde.

 

 

 

 

Schöne Jugendherberge in La Châtre.

 

10. Tag, Freitag, 24. Apri

Le Châtelet - La Châtre

31 km

Lag es an den Kopfschmerzen, dass ich gestern Abend meinem Mann am Telefon sagte, ich käme früher heim als beabsichtigt. Ich begriff plötzlich nicht mehr, warum ich wieder diese Strapazen auf mich nahm. Ich lag schon um halb acht im Bett und schlief bis sieben Uhr morgens. Und siehe da, die Welt sah wieder wunderbar aus. Bald schon war ich auf dem Weg und dachte keine Sekunde mehr an eine Heimkehr. Ein wunderschöner Tag erwartete mich. Jetzt fühlte ich wieder dieses spezielle Gefühl. Ich bin eine Pilgerin auf dem Pilgerweg, auf alten historischen Wegen. Voller Zeugnisse vergangener Zeiten. Auf Wegen die seit Jahrhunderten von tausenden von Menschen begangen werden. Und ich gehöre zu Ihnen! Der Weg heute querte durch sehr schöne, sauber herausgeputzte Dörfer. Das Dorf Les Archelets, das für seine Töpferwaren bekannt ist, fiel mir besonders auf. Zufrieden lief ich durch die Landschaft des Berry. Die Holländer von gestern traf ich ein paar Mal an. Es ist ein gutes Gefühl auch diesmal nicht alleine auf der Strecke zu sein. Bei der Jugendherberge in La Châtre musste ich auf Einlass warten, da zuerst ein Hornissennest entfernt werden musste. Eine alte Frau, die nebenan an der Sonne sass, rief mich zu sich um einen kleinen Schwatz zu halten. Ich bekam ein kleines Vierbettzimmer, in dem ich alleine blieb. Ich machte einen Abendspaziergang durch die Stadt, in der die berühmte Schriftstellerin George Sand, gelebt hatte. Zurück in der Herberge wurde ich von den Holländern zu einem Kaffee eingeladen. Sie würden morgen nicht so weit wandern wie ich, aber sie hätten Franck, einen Landsmann kennengelernt, der auch wie ich bis Cluis wolle. Vielleicht lerne ich ihn kennen. Einmal mehr kann ich sagen, dass die Menschen in dieser Gegend sehr freundlich sind. Sie grüssen immer und geben bei Bedarf gerne Auskunft.
Die Jugendherberge ist sehr zu empfehlen. 12 Euro.