Verwirrender Wegweiser. Nach links oder nach rechts?

 

 

 

 

 

 

 

 

Müde aber zufrieden in der Gîte angekommen.

 

8. Tag, Donnerstag, 12. Mai

Joncels - Mècle

25 km

Am Morgen fährt der Patron der Gîte Gabriel, Dominique und mich mit dem Auto nach Lunas. Die heutige Etappe sei sehr schwierig und wir könnten die vier Kilometer, die sowieso nicht am historischen Weg liegen würden, einsparen. Er setzt uns an einem Wanderweg ab, der uns wieder auf den Jakobsweg führt. Steil geht es zuerst durch den Wald hinauf. Meine Begleiter sehe ich schon bald nicht mehr. Ich folge den blauen Markierungen, bis ich wieder auf die rot-weissen Balken treffe. Nur folge ich blöderweise, ohne es zu bemerken, in die falsche Richtung. Nämlich um den Berg herum rückwärts, also wieder hinab nach Lunas. Ich habe Glück. Zwei Frauen kommen mir entgegen. Sie machen mich auf meinen Fehler aufmerksam. Mit ihnen gehe ich wieder zurück und sehe nach zwei Kilometern die Abzweigung, wo ich zuvor den Fehler machte. Nun wandere ich durch eine verlassene Gebirgswelt. Nur Bäume und Büsche, den Duft des gelben Ginsters in der Nase, ab und zu ein freier Blick in die Weite. „Domaine de Forestier Mont d`Or“ heisst diese Gegend. Ein mulmiges Gefühl befällt mich, so alleine durch diese Berge zu wandern. Wenn ich mich hier verlaufe, wird mich kein Mensch mehr finden! Solche Gedanken plagen mich. Zum Glück sehe ich ab und zu die Markierung. Endlich, nach einem langen Abstieg treffe ich in der Gite in Mècle ein. Gabriel und Dominic sind offenbar schon länger hier. Um 19 Uhr, gerade als wir essen wollen, treffen ein Mann und zwei Frauen, die gestern auch im Issiates waren ein. Das Essen steht schon auf dem Tisch. Die drei wollen aber zuerst duschen und wir sollen auf sie warten. Wir finden aber, dass sie nachher Duschen sollen, weil wir Hunger haben und das Essen schon auf dem Tisch steht. Eine Stunde später tauchen die drei Duscher auf und haben sofort mit Dominique Krach. Er findet es nicht richtig, dass der Patron der Gîte noch einmal in die Küche muss, nur weil sie nicht telefoniert haben, dass sie sich verspäten. Dafür seien sie den ganzen Weg gelaufen, und hätten nicht beschissen so wie wir. „tricher le chemin“ das müssen wir nun tagelang von Dominique hören, weil er diese Anschuldigung nicht vergessen kann.

Gîte Privé, symphatisch, gut gegessen. demi-pension, 27 Euro