Beeindruckend: Die Kathedrale von León

 

Wie lange er wohl schon hier sitzen mag?

 

Folklore in den Strassen von León

 

 

20. Tag, 30. September 2007

P.D.VILLARENTE – LEÓN – VILLADANGOS DEL PARAMO

34 km

Es war kalt in dieser einsamen Herberge. Meine Muskeln schmerzten mich dazu so sehr, dass ich wiederum schlecht schlief. Trotzdem absolvierte ich heute die 13 km bis zur Kathedrale von León recht zügig.

Mir war sehr feierlich zumute. Ich spürte wie schon so oft die Kraft, die von diesem Weg ausgeht. Sie gab mir auch das Vertrauen, dass ich gut ans Ziel kommen würde. Ich besichtigte die wunderschöne Kathedrale und nahm an der Messe teil, die gerade zelebriert wurde. In dieser Kirche war ein ständiges kommen und gehen. Das finde ich schön. Man setzt sich eine Weile und lässt die ganz besondere Stimmung auf sich wirken und wenn man genug hat, geht man einfach wieder.

Ich wusste bis jetzt nicht genau, soll ich einen Tag hier bleiben oder nicht? Es gäbe ja sehr viel zu sehen in dieser Stadt. Auch ein Fest, ich glaube, es war ein Winzerfest, war im Gange. Der Regen, der bald einsetzte, nahm mir die Entscheidung ab. Ich hatte keine Lust bei Regen in einer Stadt zu flanieren und erst noch an einem Sonntag, an dem alles geschlossen war. Also weiter…

Etwas Lustiges passierte mir beim Verlassen der Stadt. Ich ging an einer Gruppe Touristen vorbei. Deren Führer zeigte auf mich und erklärte seinen Zuhörern: „Und hier kommen die Pilger nach Santiago entlang“. Für einen kurzen Moment war ich also eine Touristenattraktion. Zum ersten Mal musste ich nun meine Regenkleider anziehen. Es regnete nicht stark, aber immer wieder ein bisschen. Immerhin gab es heute wieder einmal ein paar klitzekleine Steigungen. Die Autostrasse aber immer noch in nächster Nähe.

Ich wanderte wieder ganze 34 km und war froh, endlich ein Hostal zu erreichen. Die "Pilgerlandschaft" hatte sich offensichtlich auch verändert. Viele Leute hörten in León auf, andere fingen da an. Die Studenten mussten nach Hause, weil am Montag ihre Schulen wieder anfingen. Bin ja gespannt wie es weitergeht!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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Für einmal keine Wölfe, sondern Kühe im Schafspelz