Noel den ich seit Le Puy immer wieder treffe.

 

Mit Marie-Jo (links) und Colette beim Warten auf das Abendessen.

 

Klein, aber männerfrei!

 

 

22. Tag, 24. April 2006

SAINT-COME-D`OLT - GOLINHAC

33 km

Dieser Tag fing nicht so gut an. Ich fühlte mich überhaupt nicht ausgeruht. Geärgert hatte ich mich über den hohen Preis, den ich für die Übernachtung bezahlen musste. So machte ich mich ein bisschen frustriert auf die Socken.

Die Wegführung war zum Teil recht steil und anstrengend, führte aber zuerst lange am Fluss Lot entlang. Viel Asphalt. Dies gefiel meinen Füssen gar nicht. Nach ein paar Stunden ziemlich lustlosem wandern traf ich eine Gruppe aus der Côte d'Azur, fünf Frauen und ein Mann. Dann kam mir ein kleiner Mann entgegen, der „Bonjour Pelerine“ zu mir sagte. Kurz darauf traf ich einen weiteren Pilger. Ausser dem kleinen Mann sah ich alle am Abend in derselben Gîte wieder.

Die Gruppe aus der Côte d'Azur ist spät eingetroffen. Sie hatten sich das Pilgern einfacher vorgestellt. Eine Frau hatte fürchterliche Blasen an den Füssen. Die mussten schrecklich geschmerzt haben. Die Gîte war ziemlich voll. Mir wurde ein Bett in einem Zimmer mit fünf Männern zugewiesen. Noel war auch da und hat mich umarmt. Er kenne mich ja nun schon lange, wie er fand. Auch Colette und Marie-Jo waren da. Seit dem Abend in Le Falzet sind wir ja wirklich schon gute Bekannte.

Auf dem Jakobsweg fühlt man sich einfach ein bisschen schneller verbunden. Die Schwestern waren alleine in einem Zimmer mit vier Betten. Sie hatten Mitleid mit mir, und nahmen mich bei ihnen auf. Als ich in der Nacht einmal hinausging, war ich total froh, dass ich nicht bei den Männern schlafen musste. Man hörte sie nämlich fürchterlich schnarchen.