Cathédrale Saint-Pierre de Saintes.

 

11. Tag, Freitag, 9. Mai

Saint-Jean-d’Angély – Saintes

35 km

Es ist sieben Uhr und ich bin schon auf dem Weg. Die Topografie ist ähnlich wie gestern. Leider fängt es gegen Mittag an zu regnen. Schade für meinen letzten Tag in diesem Jahr. Die Füsse schmerzen. Durch Felder und hügelige Landschaft weitab von kleinen Dörfchen wandere ich dahin und hänge meinen Gedanken nach. Dieses Jahr war alles ein bisschen anders als sonst. Ich konnte mich nicht so recht vorbereiten. Wusste lange nicht, ob ich dieses Jahr überhaupt Pilgern kann. Als es dann doch soweit war, bin ich ziemlich unvorbereitet und überstürzt losgezogen. Auch hatte ich ein paar Sachen mehr mitgenommen als üblich. Bestimmt ein Kilo mehr, was sich gerächt hat. Mitpilger traf ich ausser dem Spanier und den Radpilgern keine. Ich komme um vier Uhr am Ziel an. Ich beschliesse, meine Wanderschuhe in Saintes auf ein Mäuerchen zu stellen. Sie sind noch gut aber mir sind sie ein bisschen zu eng. Vielleicht ist jemand froh darüber und kann sie gut gebrauchen. Es gibt so viele Obdachlose und arme Menschen hier. In dem sehr einfachen Hotel Parisien steige ich ab. Nach Bezug meines Zimmers und einer heissen Dusche, organisiere ich die Heimreise, und begebe mich nur kurz auf eine Besichtigungstour. Ich bin viel zu Müde und will nur noch sitzen. Nächstes Jahr werde ich ja meine Pilgerreise von hier aus wieder fortsetzen und mir die Stadt entspannt ansehen.

Chambre simple, für eine Nacht akzeptabel, 29 Euro.