31. Tag, Montag 29. April
Sarrance – Borce
23 km
Mal geht der Weg auf der rechten, dann auf der linken Seite der Aspe, manchmal hoch hinauf, der Fluss weit unten. Die Pfade sind aufgeweicht vom Regen und zum Teil spektakulär. Ich klettere über umgefallene Bäume, darf nicht runterschauen und ja nicht fallen. Ich fände nirgendwo halt und würde direkt in den Bach stürzen. Manchmal muss ich den Rucksack ausziehen und über die Strünke hieven, damit ich selber darüber robben kann. Erschöpft gelange ich in die Gîte von Borce. In der Bar im Dorf treffe ich auf die Spanier. Wir trinken ein Bier zusammen. Sie logieren in einer anderen Unterkunft. Auch sie hatten einige Schwierigkeiten mit dem Weg. Bis sechs Uhr bin ich alleine in der Gîte, dann kreuzt die Hospitalera mit einer jungen Spanierin auf. Sie hätte die Frau im Dorf aufgelesen. Diese wisse nicht, wo übernachten und habe auch kein Geld. Darum bringe sie die Frau hierher zu mir. Ich verstehe nicht viel von dem, was mir diese Person erzählen will. Nur so viel, dass sie Arbeit sucht, sich über die Korruption in Spanien beklagt und sehr nervös und verzweifelt wirkt. Mir ist diese Frau nicht geheuer. Ich schliesse mich in meinem Zimmer ein. Ich höre wie sie die Treppe rauf und runter läuft, mit Türen knallt und laut telefoniert. Dies geht so bis Mitternacht. Hoffentlich lässt sie keine anderen Personen herein.
Accueil Pèlerins Hospitalet Saint Jaques, sehr sauber, mit Küche, 14 Euro