Saint-Astier.

 

 

Blick aus meinem Hotelzimmer auf den Fluss Isle.

 

 

Bereits am ersten Abend in netter Gesellschaft: Peter.

 

VIA LEMOVICENSIS, 3. TEIL 2010

Mittwoch 21. April. Anreise mit dem Zug von Bern-Lausanne-Paris Gare de Lyon-Paris Gare Austerliz nach Perigueux. Bern ab 7.20, Ankunft 18.45

Der Vulkan in Island spukte immer noch Rauch und Asche und legte viele Flughäfen lahm. In Frankreich streikte zu allem Übel auf vielen Strecken das Bahnpersonal. Nichtsdestotrotz, machte ich mich auf die Reise. Ohne Probleme fuhr ich mit dem Zug nach Paris. Für die Weiterfahrt hatte ich den allerletzten Platz im TGV ergattert. Ich hatte zwei Stunden Aufenthalt und schlenderte der Seine entlang. Ein junger Mann auf seinem Trottinett rief mir zu „ C’est cool les Pèlerins!“ Genauso fühlte ich mich. Super, wieder auf Pilgerreise zu sein. Gegen sieben Uhr abends erreichte ich Perigueux und das Hotel de l`Etape.

 

 

22. Tag, Donnerstag, 22. April

Perigueux – Saint-Astier

26 km

Kaum trat ich am Morgen aus dem Hotel, sah ich vor mir schon den ersten Pilger. Jean aus Paris. Er startete am 3. April in Vézelay. Er erzählte mir, dass noch vier andere Pilger auf dieser Strecke seien. Im Dorf Carvelle rief jemand Alice! Komisch, dass mich schon jemand mit Namen ruft. Es war Jean. Er stellte mir Peter, einen Pilger aus Belgien vor. Der Weg führte kurzweilig durch Unterholz, hielt aber auch viele Teerstrassen und Steigungen parat. Es wurde zunehmend schwüler. Im netten Chambres d‘Hôtes Les Rives de l`Isle, beendete ich meine Tagesetappe. Als ich eine kurze Besichtigung von Astier machte, traf ich auf ein Pilgerpaar. Ich sei sicher Alice. So hatte meine Ankunft auf diesem Abschnitt schon die Runde gemacht. Beim Abendessen, in Gesellschaft von Peter, der auch hier übernachtete, musste ich mich sehr auf die Sprache konzentrieren. Er erzählte mir so viel, dass ich Mühe hatte zu folgen. (Ich muss mich erst wieder an das parlieren auf Französisch gewöhnen). Unterhaltsam beschrieb er mir, warum ihn seine Frau nicht begleite. Er verstehe einfach nicht wie sie zwanzig Kilometer problemlos bewältigen könne um zu shoppen, aber dies auf dem Jakobsweg für unzumutbar halte. So gehe er halt alleine. Er sei schon viele Jakobswege gegangen. Natürlich auch schon bis Compostelle.

Chambres d‘Hôtes Les Rives de l`Ile, demi-pensio, sehr gut, 56 Euro